Auch wenn in der Werbung gerne suggeriert wird, dass man mit Sportwetten schnell viel Geld gewinnen kann, ist es mittel- bis langfristig zweifelsohne so, dass der Großteil als Wettfreunde mehr verliert als gewinnt. Der kleine Teil der Spieler, die regelmäßig Gewinne einfahren, spielt derweil in der Regel nicht mit Tipps aus dem Bauch heraus, sondern verfügt über eine klare Strategie, die auch dann durchgezogen wird, wenn vielleicht der eine oder andere Zweifel aufkommt.

Sehr beliebt und vergleichsweise sicher sind beispielsweise Strategien mit Wetten auf die absoluten Top-Teams einer Liga. Weil man getrost davon ausgehen kann, dass der FC Bayern München und Borussia Dortmund in der deutschen Bundesliga oder der FC Barcelona und Real Madrid in der spanischen Primera Division den überwiegenden Teil ihrer Spiele gewinnen werden, kann man sich mit den Spielen dieser Klubs eine Strategie basteln, mit der zwar keine Riesengewinne möglich sein werden, aber immerhin ein stetiger Zuwachs auf dem Wettkonto möglich ist.

Entscheidet man sich beispielsweise dafür, immer auf einen Heimsieg des FC Bayern zu setzen, dürfte man in einer normalen Saison mindestens zwölf von 17 Partien in der Bundesliga richtig haben. Weil sich die Quoten für einen Bayern-Sieg aber auf niedrigem Niveau bewegen, wenn es nicht gerade im Spitzenspiel gegen den BVB geht, würde man damit am Ende wahrscheinlich auch noch einen Verlust einfahren. Deshalb ist es eine relativ beliebte Vorgehensweise, den Einsatz nach einem Nicht-Heimsieg der Bayern so zu erhöhen, dass der Verlust dieser ersten Wette mit dem zweiten Heimspiel kompensiert werden kann, sofern dieses gewonnen wird. Verliert man etwa bei der ersten Wette den Einsatz von zehn Euro, weil die Bayern nur Unentschieden spielen, sollten bei der zweiten Wette und einer angenommenen Quote von 1,50 nicht wieder zehn, sondern 30 Euro gesetzt werden. Dann bleibt, die von einigen Buchmachern berechnete Wettsteuer einmal außen vor gelassen, ein Reingewinn von 15 Euro und unter dem Strich steht nach zwei Wetten eine Gesamtbilanz von plus zehn Euro.

Diese Strategie hat aber natürlich auch ihre Tücken, denn wenn die Bayern oder ein anderer Favorit einmal eine Negativserie mit mehreren Heimspielen ohne Sieg hinlegt, wäre schon ein hoher Einsatz nötig und damit wiederum ein enormes Risiko verbunden. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass Mannschaften wie Bayern oder Barcelona nur höchstselten zweimal in Folge zu Hause patzen.

Am fünften Spieltag der Gruppenphase der Champions League steht für Borussia Dortmund das vielleicht schon vorentscheidende Duell mit dem SSC Neapel an. Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel sowie der unerwarteten 0:1-Pleite gegen den FC Arsenal im letzten Heimspiel ist für den BVB ein Sieg mehr oder weniger Pflicht, soll der Einzug ins Achtelfinale aus eigener Kraft geschafft werden. Gelingt der erhoffte Sieg nicht, könnte Dortmund schon nach dem fünften Spieltag keine Chance mehr auf den zweiten Platz haben, wenn gleichzeitig der FC Arsenal zu Hause gegen Olympique Marseille mehr Punkte holt als die Borussia gegen Napoli.

Quoten:

Die Buchmacher sehen Dortmund gegen Neapel als relativ klaren Favoriten. Während für Wetten auf einen Dortmunder Heimsieg die von Bet3000 angebotene Quote 1,60 schon das höchste der Gefühle ist, ermöglicht Pinnacle Sports Wetten auf Neapel sogar mit der Quote 6,21. Bei Wetten auf Unentschieden liegt im Quotenvergleich BetVictor mit der 4,40 vorne.

Form / Personal:

Vor der Länderspielpause musste Borussia Dortmund mit den Niederlagen gegen Arsenal und beim VfL Wolfsburg innerhalb von nur vier Tagen gleich zwei bittere Rückschläge wegstecken, an denen die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp sicherlich zu knabbern hatte. Lange aufhalten kann man sich beim BVB aber nicht mit der Analyse der Pleiten, da mit den Spielen gegen den FC Bayern München und eben gegen Neapel zwei enorm wichtige Partien warten. Hoffnung macht dabei auf alle Fälle, dass inzwischen mit Ausnahme von Ilkay Gündogan und Neven Subotic, der gerade erst einen Kreuzbandriss erlitten hat, alle Mann an Bord sind. Mit Sokratis steht in der Innenverteidigung ein starker Ersatz für Subotic parat, sodass der BVB allgemein eine schlagkräftige Elf aufbieten kann.

Wie Dortmund musste auch der SSC Neapel mit einer bitteren Niederlage im Gepäck in die Länderspielpause gehen. Wettbewerbsübergreifend fünf Siegen nacheinander folgte eine herbe 0:3-Pleite im Spitzenspiel bei Juventus Turin, wodurch Napoli auch im Rennen um die Meisterschaft etwas an Boden verloren hat. Trainer Rafa Benitez kann mit Ausnahme des an Knieproblemen laborierenden Camilo Zuniga personell aus dem Vollen schöpfen und im Signal-Iduna-Park sicherlich keine defensive Elf auf den Platz schicken, was eine unterhaltsame Partie mit reichlich Spannung erwarten lässt.

Prognose / Wetttipp:

Während Neapel mit einem Unentschieden bestens leben könnte, ist Dortmund zum Siegen verdammt und wird entsprechend stürmisch ins Spiel gehen. Gelingt ein frühes Tor, was gegen die defensivstarken Italiener nicht einfach wird, sollte der BVB die Partie klar gewinnen. Andernfalls wird die Gefahr von Minute zu Minute größer, sich einen Konter zu fangen.

Wenn man Sportwetten sucht, könnte man in Zukunft an ungewöhnlicher Stelle fündig werden. So möchte die Deutsche Telekom, die bislang nur als Telekommunikationsunternehmen sowie Software Anbieter tätig ist, in das Geschäft einsteigen. Diese Nachricht bestätigte eine Konzernsprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, ohne allerdings auf die Details einzugehen. Er erklärte lediglich, dass die Pläne für das Geschäft als Online Buchmacher „in einem sehr frühen Stadium“ seien.

Lizenzantrag bereits eingereicht

Ganz so früh wie diese Aussage glauben machen mag, sind die Pläne des Magenta-Konzerns aber offenbar nicht. So hat die Deutsche Telekom bereits beim Hessischen Innenministerium einen Antrag auf Erteilung einer Lizenz für das Anbieten von Sportwetten gestellt. Das Innenministerium, das für die Vergabe aller diesbezüglichen Lizenzen im gesamten Bundesgebiet zuständig ist, bestätigte diese Information auf Nachfrage von Reuters. Allerdings ist der Antrag auf eine Lizenz längst nicht gleichbedeutend mit dem Erhalt einer solchen Lizenz. In der gesamten Bundesrepublik werden nur 20 Lizenzen ausgegeben. Die Telekom wird sich also strecken müssen, um eine solche Genehmigung zu erhalten.

Telekom kämpft um Mehrheitsanteile an Sportwetten Anbieter

Durch den Antrag der Lizenz wird eine Nachricht rund um die Telekom und Sportwetten schlüssig, auf die man sich bislang keinen rechten Reim machen konnte. So möchte das Unternehmen aus Bonn eine Firma mit dem Namen Deutsche Sportwetten GmbH mehrheitlich kaufen, die ihrerseits noch keine Lizenz hat, aber bereits einige Vorarbeiten leistete, um in das Geschäft einzusteigen. Das Wertvollste an dem Betrieb dürfte der Name sein, der sich für eine Vermarktung bestens eignet. Ob die Übernahme durch die Telekom gelingt, wird momentan vom Bundeskartellamt geprüft.

Keine Informationen über Auslandspläne

Die Telekom selbst ist bereits seit geraumer Zeit kein rein deutsches Unternehmen mehr, sondern auch im Ausland tätig. Es ist jedoch nicht bekannt, ob die Bonner beabsichtigen, das Geschäft mit den Sportwetten auch im Ausland aufzuziehen. In diesem Fall könnte der Einstieg auch dann gelingen, wenn die Telekom keine Lizenz in Deutschland erhalten sollte. In einigen europäischen Staaten ist es wesentlich leichter, eine entsprechende Genehmigung zu bekommen. Dies gilt beispielsweise für Malta. Sinn machen die Sportwetten Pläne der Telekom doch auf jeden Fall, möchte sich das Unternehmen doch über die T-Home Entertain auch als Sportsender etablieren.